Neureiter GmbH - die Firmengeschichte

 

Hinter dieser kurzen Firmenbezeichnung verbirgt sich heute ein Betrieb mit ca. dreißig Mitarbeitern.

Alles begann mit einer Schaufel, einem Wurfgitter und einem entschlossenen jungen Menschen mit zwei kräftigen Händen.

 

Und so entstand dieser Betrieb: am 19. Juli 1960 fegte ein orkanartiger Sturm über St. Georgen hinweg. Es war nur ein schmaler Streifen, den seine wirbelnden Luftmassen verheerten. Bäume wurden entwurzelt oder geknickt, Dachziegel, ja sogar Dachstühle von den Häusern gerissen. Zu den betroffenen Gebieten zählte auch die Au der Pfarrpfründe. Franz Neureiter, ein Sohn des Vorgehers am Dechanthof, arbeitete als Landarbeiter dort. Er sah die vielen entwurzelten Bäume, die es aufzuarbeiten galt. Die Arbeit dauerte monatelang. Bis dahin hatte er noch nie einen Blick in den Untergrund des Auwaldes werfen können. Nun sah er, dass der Auwald auf reinem Schotterboden stand. Der Schotter war ohne jede Verunreinigung, und war von verschieden großer Körnung.

So wurden zwei Wurfgitter gekauft, um die nötige Körnung zu erhalten. Offene Schotterplätze, aus denen er Rohmaterial entnehmen konnte, gab es aufgrund der Aufräumarbeiten genug. Am Abend nach Arbeitsschluss in der Landwirtschaft machter er sich mit seinen beiden Wurfgittern und einer Schaufel auf den Weg in die Au. Die Sommerabende waren lang, bis zu 5m³ Bausand warf er an einem Abend. Und bald kam ein drittes Wurfgitter dazu, um das Sandangebot zu vermehren.

Der Abtransport erfolge mit bäuerlichen Fahrzeugen. Traktor und Gummiwagen führten Sand oder Schotter zu den Baustellen. Das Material musste mit der Schaufel auf- und abgeladen werden.

 

Bruder Hans unterstütze Franz bei der Schotterarbeit sehr. Die steigende Nachfrage machte die Anschaffung eines Traktors und eines Kippers notwendig. Ein Zweitonnenkipper für Traktorzug wurde gekauft. Damit konnte erstmals Schotter an den Baustellen mechanisch abgeladen werden. Das Beladen blieb jedoch immer noch Handarbeit. Die Brüder teilten sich somit die Arbeit, Franz stand in der Grube und warf den Sand, Hans verfrachtete ihn.



Die Bauwelle sorgte für den Bedarf an Schotter und Sand. So musste die Erzeugung ausgebaut und ein weiteres Gerät gekauft werden.

Ein weiterer Traktor kam hinzu. Somit konnte mittlerweile eine Schaufel montiert werden, mit der die Wurfgitter beschickt werden konnten. Die Schaufel musste vorerst noch manuell bedient werden. Der nächste Schritt war eine größere Schaufel mit hydraulischer Bedienung.

Es wurde immer offensichtlicher, dass die steigende Nachfrage nur mit mehr Maschinen und Transportgeräten zu befrieden war. 
So entschlossen sich die Brüder Franz und Hans 1969 zu Ankauf eines LKW-Kippers (16 Tonnen Mercedes).

Ein großer Sprung zum selbstständigen Unternehmer waren zwei Gewerbescheine, am 26.02.1969 erhielt Franz Neureiter den für Sand- und Schottergewinnung und am 16.12.1971 jenen für Erdbewegung. Damit war die Fa. Neureiter offiziell begründet.

Durch Fleiß, Zähigkeit und solides geschäftliches Handeln hatten die beiden Brüder einen Betrieb ins Leben gerufen, welcher für die Umgebung zu einem unersetzlichen Lieferanten von Rohmaterialien wurde.

Darüber hinaus entstanden sämtliche Arbeitsplätze. Ab nun wuchs der Betrieb noch schneller.

Das Schotterwerk wurde ausgebaut. Zu den Investitionen gehörte ein Radlader, der 1970 angekauft wurde.


Die Arbeitsteilung der Brüder lautete nun, Franz fährt den Radlader in der Schottergrube und sorgt für die Produktion, Hans übernimmt die Verteilung mit dem LKW. Sie bildeten ein unzertrennliches, verlässliches Arbeitsteam.

Aus der Reihe der vielen nun folgenden Investitionen können nur einige genannt werden: Sortieranlage, Laderaupe, Planierraupe, Dreiachser-LKW, Seilbagger.



Ein besonderes Problem stellten die Bestellungen und Arbeitsaufträge dar. Wer Schotter oder Sand brauchte, sagte es anfangs Franz oder Hans oder kam in die Schottergrube. Später als die Firma ein Auto hatte, kam es gelegentlich vor, dass dieses auf der Straße angehalten wurde und dem Fahrer der Auftrag mündlich erteilt wurde.

Die erste telefonische Anlaufstelle war das Fischergütl, Irlach 6, dass die Eltern erworben hatten. Dort war dann auch das erste Büro mit den Eltern als Telefonisten. Sie konnten die Bestellungen nur mündlich weitergeben und mussten dazu den Weg in die Au entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Erleichtert wurde später die Bestellarbeit durch eine Funkanlage. Auf diese Weise war der Betrieb vernetzt und so konnte eine drahtlose Kommunikation erfolgen.

  

Der Betrieb war zwar von Franz Neureiter begonnen, in der Folge aber mit seinem Bruder Hans aufgebaut worden. Sie teilten sich die Verantwortung im Unternehmen zu gleichen Teilen. Mitten im Aufbau erkrankte Hans. Es stellte sich rasch heraus, dass es keine Heilung gab. Noch keine dreißig Jahre als verstarb er 1978.

An seine Stelle trat Michael, der jüngste der drei Brüder, in die Unternehmensleitung des Familienbetriebs ein. Mit 19 Jahren übernahm Michael die Aufgabe seines verstorbenen Bruders. 

An den Betrieb wurden laufend neue Herausforderungen gestellt, sei es von der Technik oder der Logistik. In der Au entstand ein richtiges Schotterwerk mit einem großen Lagerplatz für die verschiedenen Sorten von Rohmaterialien.

„Sand-Split-Kies“ wurde zum Logo der Firma. Dahinter stand eine moderne Anlage zur Aufbereitung des Rohmaterials.

Als die Schotterreserven in den Au-Gründen zu Ende gingen, musste das Rohmaterial aus anderen Lagerstätten zur Verarbeitung geholt werden. Diese verlangte eine Vergrößerung des Fahrzeugparks. Heute sind es Kipper von Mercedes und MAN.

Zur Erweiterung des Betriebes legte Michael Neureiter die Frächterprüfung ab. Mit diesem Gewerbe erhielt die Firma ein zweites Standbein.

Zu den fixen Kunden gehören seit 1990 die Verzinkerei in Bürmoos und Handenberg O.Ö..

1986 erhielt der Betrieb einen eigenen Firmensitz. Michael Neureiter baute unweit vom Elternhaus ein größeres Gebäude, in das er mit seiner Familie einzog. Anschließend an das Haus wurden Garagen mit Versorgungseinrichtungen für die Fahrzeuge und ein Verwaltungszentrum gebaut.

Zur Sicherung des Rohmaterials wurde in Hochburg Ach eine Schottergrube angekauft, und eine weitere in Döstling/Ostermiething gepachtet.

1999 ging Franz Neureiter, der Firmenbegründer, in Pension.

Michael Neureiter trieb in folgenden Jahren den Ausbau der Firma mit Eifer und Unternehmensgeist voran.

Die Drei- und Vierachser mit dem Logo „Sand-Splitt-Kies“ waren immer häufiger auf den Straßen des Flachgaus und des Innviertels unterwegs. 



 

 

Transporte, Erdbewegungen und Baggerarbeiten werden stets immer professionell durchgeführt.

 

Der Firmenchef wusste um seine erfahrenen Mitarbeiter. Trotz der anwachsenden Beschäftigungszahl litt das familiäre Betriebsklima nicht.

 
An der wachsenden Verwaltungsarbeit war Schwester Käthe Neureiter maßgebend beteiligt. Sie hatte den Aufbau des Betriebes miterlebt und soweit sie es neben ihrer Arbeit auf dem Bauernhof konnte, unterstützt. Seit der Verpachtung der Gründe im Jahre 1999 ist sie als ständige Mitarbeiterin in der Betriebsverwaltung tätig. Durch ihre Hände geht die umfangreiche Fakturierung des Betriebes.

Ab 2006 war auch Michael Neureiter jun. im Betrieb beschäftigt und leitete 6 Jahre gemeinsam mit seinem Vater den Betrieb.

Leider begleiteten den Betrieb stets tragische Ereignisse. Der frühe Tod von Hans Neureiter 1978 war ein schwerer Schicksalsschlag. Im Jahre 2004 verstarb die Frau von Michael Neureiter. Wie ein Blitzschlag traf den Betrieb und die Menschen in der Umgebung die plötzliche Todesnachricht von Michael Neureiter am 23.08.2012. 


Seit diesem Zeitpunkt leitet sein Sohn Michael den Betrieb. Michael legte bereits im Jänner 2010 die Prüfung zum Erbauer ab und im März 2011 erhielt er die Gewerbeberechtigung für den Güterverkehr.